Carlos Reygadas� Film Stellet Licht mit plattdeutschen Mennoniten aus Deutschland, Kanada und Mexiko nominiert für die Goldene Palme

Im Mai vergangenen Jahres besuchte der mexikanische Filmemacher Carlos Reygadas die Plautdietsch-Freunde in Detmold. Was er dringend brauchte, waren die zwei Hauptdarstellerinnen für seinen neuen Film Stellet Licht (Stilles Licht), der am 22. Mai 2007 in Cannes Welt-Premiere haben wird. Die Low-Budget-Produktion von Reygadas wurde als einer von 22 Filmen für die Goldene Palme der 60. Filmfestspiele in Cannes nominiert und ist dort dieses Jahr der einzige Mitbewerber aus Lateinamerika. Bei dem Casting mit den Plautdietsch-Freunden in Detmold, organisiert von ihrem Vorsitzenden Peter Wiens, entdeckte Carlos Reygadas die 40-jährige Maria Pankratz, die wie alle anderen Schauspieler in Stellet Licht Laiendarstellerin ist � typisch auch für die bisherigen Filme des Mexikaners (“Japon”, “Battle in Heaven”). Pankratz spielt Marianne, die Freundin von Johan (Cornelio Wall), einem verheirateten Mennoniten in Mexiko. Die “tragische und poetische Liebesgeschichte” wurde komplett in Plautdietsch, dem Niederdeutsch der Russlandmennoniten, gedreht. “I love the sound of this language”, so Reygadas in einem Interview mit der Associated Press letztes Jahr. Für die Rolle der Ehefrau des Familienvaters, der sich mit seiner Affäre gegen Gott und seine Gemeinde auflehnt, fand Reygadas ebenfalls in Deutschland das passende Gesicht � allerdings im Buchklappentext des Romans der wohl bekanntesten Autorin Kanadas. Peter Wiens zeigte Reygadas den kanadischen Bestseller-Roman “Ein komplizierter Akt der Liebe” von Miriam Toews und der Filmemacher war nicht nur von der Story begeistert (�eine 16-Jährige hat Probleme mit ihrer ethno-religiösen mennonitischen Welt�), auch das Foto der 40-jährigen Autorin auf der letzten Seite des Buches faszinierte ihn. Wiens stellte den Kontakt zwischen dem in Spanien lebenden Mexikaner und der russlandmennonitischen Kanadierin her und die Dinge konnten ihren Lauf nehmen. Während Toews in ihrem Roman viele plautdietsche Zitate verwendet, spricht sie diese Sprache selbst kaum noch. Um die Ehefrau Esther zu spielen brauchte die Mennonitin aus Winnipeg daher dringend die Unterstützung ihrer plautdietschen Mitdarstellerin Maria Pankratz aus Espelkamp � eine internationale Zusammenarbeit, die allem Anschein nach sehr gut geklappt hat. In Cannes wird kommenden Dienstag nun ein Kinofilm Weltpremiere haben, der mit plattdeutscher Beteiligung aus Ostwestfalen-Lippe entstanden ist. Über die Einladung, bei diesem besonderen Ereignis in Cannes dabei zu sein, haben sich Pankratz, Wiens und einige andere Plautdietsch-Freunde sehr gefreut und drücken dem Film die Daumen. 2007 ist Cannes auch irgendwie ein bisschen Platt!

Links zum Film Stellet Licht

Produktionsgesellschaft Mantarraya

Festival de Cannes

Infos bei Wikipedia

Globe and Mail (Kanada) über Miriam Toews

Bie dem 60. Filmfast en Kaun (Festival de Cannes ) es dee plautdietscha Film Stellet Licht von Carlos Reygadas doabie!!! Aum 22. Mei haft dis Film siene Weltpremiere, aum 27. Mei woat eena von dise 22 Filme dee Goldne Paulm tjrieje. Reygadas sien Film Stellet Licht ewa “Leew manke Menniste” es gaunz en goa opp Plautdietsch, dee Hauptpersoone send Jehaun (Tjnals Waul ut Mexiko), siene Fru Esther (Miriam Toews ut Kanada) en Marianne (Maria Pankratz ut Dietschlaunt). Dee Teewse Dochta, woone nichlenjst mett earem Bok “A Complicated Kindness” oppe gaunze Welt bekaunt jeworde es, musst fe disen Film extra noch een bet Plautdietsch eewe!

Meea Infos opp Spaunisch bie dee Produktioonsjesalschauft
Mantarraya.

Meea Infos opp Hochdietsch? Dan rajsch opp “mehr” gone….